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Neues Echtzeitsystem in den Ehinger Stadtbussen

Firma Bayer investiert rund 200 000 Euro in digitale Anzeigen


Werner Bolach (Stadt Ehingen), Ordnungsamtsleiter Ludwig Griener, Oberbürgermeister Alexander Baumann sowie Patrick und Eckhard Werner von der Firma Bayer (v. l.) haben sich am Donnerstag über das neue Echtzeitsystem in den Ehinger Stadtbussen informiert. (Foto: SZ- Götz)

Ehingen/sz Die Ehinger Stadtbusse werden digital: Seit Dezember vergangenen Jahres hat die Firma Bayer in rund 35 Bussen ein neues, sogenanntes Echtzeitsystem eingebaut. Die Testphase ist laut Eckhard Werner von der Firma Bayer nun erfolgreich beendet worden. Insgesamt hat Bayer rund 200 000 Euro in die digitale Zukunft der Busse investiert.

„Nächster Halt Albstraße“, tönt es durch die Lautsprecher des Stadtbusses der Linie 302 am Donnerstagmorgen. Neben vielen Fahrgästen haben auch Oberbürgermeister Alexander Baumann, Ordnungsamtsleiter Ludwig Griener und Werner Bolach von der Stadt Ehingen Platz genommen. Zusammen mit Eckhard und Patrick Werner von der Firma Bayer begutachten sie das neue Echtzeitsystem in den Bussen und sind beeindruckt. „Die digitale Anzeige zeigt immer die nächsten vier Haltestellen an. Rund 150 Meter vor jeder Haltestelle weist eine digitale Ansage auf diese hin“, erklärt Eckhard Werner das neue System, das perspektivisch im kompletten Alb-Donau-Kreis eingesetzt werden soll. Schon jetzt hat die Firma Bayer rund 35 Busse im Stadtverkehr, aber auch im Überlandverkehr mit den digitalen Anzeigen ausgerüstet. „Dem Fahrer zeigt das System zudem die Sollzeit des Fahrplans sowie die Ist-Zeit an. Er kann also immer exakt sehen, ob er im Zeitplan ist oder nicht. Ist er zu früh dran, erscheint die Anzeige in rot, passt die Zeit, wird es grün“, sagt Werner. Das habe auch den Vorteil, dass der Busfahrer beispielsweise nicht vor der Zeit von einer Haltestelle abfährt. „Wenn zum Beispiel Fahrgäste bei uns anrufen und sagen, dass der Bus zu früh abgefahren ist, können wir das elektronisch nachprüfen“, sagt Eckhard Werner.

Die rund dreimonatige Testphase ist laut Werner sehr gut verlaufen – sowohl von den Fahrgästen als auch von den Fahrern habe er durchweg positive Resonanz auf das neue Echtzeitsystem bekommen. „Es hat gereicht, dass wir unsere Mitarbeiter 15 Minuten geschult haben. Wir haben jetzt auch schon mehrere Abrechnungen gemacht, alles ist problemlos verlaufen“, so Werner.

Doch mit der digitalen Anzeige in den Bussen sowie der automatisierten Anlage ist die Digitalisierung im Bus-System noch lange nicht zu Ende. „In den kommenden Monaten wird es im Verbund eine App geben, auf der man dann auf die Minute genau sehen kann, wann der Bus zur Haltestelle kommt“, erklärt Werner. Sobald andere Unternehmen sich auch diesem System angeschlossen haben, soll es die App laut Werner dann zum Herunterladen für die Smartphones geben. Ebenfalls sollen perspektivisch die Fahrscheine über das Smartphone abgewickelt werden – so wie das bereits beispielsweise bei Flugtickets der Fall ist. „Klassische Einzelfahrscheine wird es aber weiterhin geben“, versichert Eckhard Werner.

Auch die Stadt Ehingen wird in Sachen Digitalisierung ihren Teil dazu beitragen. „Unser Ziel ist es, dass wir an den Haltestellen digital anzeigen können, wann genau der Bus kommt“, sagt Ludwig Griener vom Ordnungsamt. Als erste Haltestelle soll der Ehinger Busbahnhof damit ausgerüstet werden, zumal hier laut Griener die zehn Busbuchten in naher Zukunft barrierefrei und somit behindertengerecht umgebaut werden.

Für Ehingens Oberbürgermeister Alexander Baumann, der am Donnerstagmorgen mit dem Stadtbus in die Stadt gefahren ist, ist die Umstellung auf das Echtzeitsystem ein logischer Schritt. „Damit erhöhen wir weiter die Nutzerfreundlichkeit im Stadtbusverkehr“, macht Baumann deutlich.

Quellennachweis: Schwäbische Zeitung vom 17.03.17 / Tobias Götz